„Genossenschaftsidee leben!“

Treffpunkt Mainz: Gemeinsame Tagung von Schulze-Delitzsch- und Raiffeisen-Gesellschaft

Nach der (virtuellen) Premiere im April 2021 hieß es nun zum zweiten Mal: „Genossenschaftsidee leben!“ So ist die gemeinsame Tagungsreihe der beiden Gesellschaften überschrieben, die sich den Genossenschaftsgründern Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen verschrieben haben. Diesmal war die genossenschaftliche Familie in Mainz zu Gast — der Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz bot dafür den ansprechenden Rahmen

Die Begrüßung - mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig im Namen der Landesregierung Rheinland-Pfalz
Viele Themen - Dr. Axel Viehweger, Ministerin Dr. Stefanie Hubig + Dr. Ralf Kölbach (v.l.n.re.)
Die Keynote mit Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
Die Expertin Prof. Dr. Theresia Theurl vom Institut für Genossenschaftswesen in Münster
Podium mit Tiefgang - Dr. Ralf Kölbach, Ministerin Dr. Stefanie Hubig, Bernhard Meffert + Sven Schumann (v.l.n.re.)
Podium mit Schwung - mit Bernhard Meffert + „seinem“ Raiffeisen-Campus

Rund 100 Tagungsgäste erlebten einen Jungbrunnen in puncto Genossenschaftswesen. Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin — Philosoph und ehemaliger Politiker — ging den ethischen Voraussetzungen für eine wirksame Kommunikation auf die Spur und nannte: Wahrhaftigkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit. Und machte klar: „Wir brauchen die genossenschaftliche Unternehmensform für die Humanisierung der ökonomischen Praxis.“ Denn die genossenschaftliche Idee steht für einen „Ethos“, der dringend gebraucht wird. Deshalb, so Julian Nida-Rümelin: „Machen Sie mehr daraus!“

 

Mit Prof. Dr. Theresia Theurl vom Institut für Genossenschaftswesen in Münster gelang ein ganz besonderer Perspektivenwechsel — und der Blick junger Menschen auf die genossenschaftliche Praxis rückte in den Mittelpunkt. Die Expertin machte deutlich: So sehr der „Markenkern“ bleiben muss, so sehr sind ebenso neue Zugänge und Mitwirkungsmöglichkeiten vonnöten. Als „Marschgepäck“ deklinierte Theresia Theurl dafür diese sechs Wegweiser durch: „Kooperieren, innovieren, digitalisieren, reduzieren, partizipieren, transformieren.“

 

Für die Landesregierung Rheinland-Pfalz mit dabei: Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Am Vormittag begrüßte sie die Gäste im Festsaal der Staatskanzlei, am Nachmittag nahm sie an der Podiumsdiskussion zum Thema „Schule + Bildung + Genossenschaften = ?“ teil. Gemeinsam mit Bernhard Meffert, Schulleiter am Raiffeisen-Campus in Dernbach, Sven Schumann vom Bündnis Ökonomische Bildung und Dr. Ralf Kölbach, dem Vorsitzenden der Raiffeisen-Gesellschaft, debattierte die Ministerin u. a. über Lehrpläne und Strukturen, Selbstverantwortung und Demokratiebildung, Chancengerechtigkeit und Unternehmertum, Schülergenossenschaften und Finanzbildung — eine dichte Themenpalette!

 

Auf solch vielfältige Art und Weise mit Impulsen, Denkanstößen und Motivationen „ausgestattet“, sorgten Dr. Axel Viehweger (Vorsitzender der Schulze-Delitzsch-Gesellschaft) und Dr. Ralf Kölbach abschließend für Einordnung und Ausblick: „Die Genossenschaftsidee ist skalierbar, zeitlos, elastisch — eine Konstante in bewegten Zeiten. Das macht sie so erfolgreich und unwiderstehlich. Die heutige Konferenz hilft uns, die nächsten Schritte zu gehen.“ 

Gesuchter Gesprächspartner - Boris Nannt von der Akademie Deutscher Genossenschaften
Die Bühne im Blick — Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin, Prof. Dr. Theresia Theurl, Dr. Eckhard Ott (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband) + Dr. Stefan Mai (v.l.n.re.)
Ökonom + Philosoph - Dr. Ralf Kölbach + Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
Treffpunkt Kommunale Familie (v.l.n.re.) - Dr. Ralf Kölbach, Dietmar Henrich (Verbandsbürger-meister Hamm / Sieg), Ministerin Dr. Stefanie Hubig + Peter Jung (Bürgermeister Neuwied)
Abschlussfoto - Stefan Zowislo, Mark Skudlik, Sven Schumann, Dr. Axel Viehweger, Lea Minnig, Ministerin Dr. Stefanie Hubig, Dr. Ralf Kölbach + Anja Nettke-Nicolaus (v.l.n.re.)
Gut gefüllt — der Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz